Über das Schweißen

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Über das Schweißen

Metall Ritten

Schweißtechniken, Norm EN1090, Schweißhelm – Metall Ritten klärt auf

Schon mal etwas von Nikolai Gawrilowitsch Slawjanow gehört? Nein? Keine Angst! Aber wenn über die Technik des Lichtbogen-Schweißens geschrieben werden soll, dann darf dieser Name auf jeden Fall nicht ungenannt bleiben.
Der russische Ingenieur Slawjanow gilt als einer der Erfinder der Lichtbogen-Schweißtechnik. Etwa hundert Jahre dauerte es, bis er 1890 aus der reinen Lichtbogen-Forschung eine praktikable Methode entwickelte, die noch immer als Basis für die heutigen, modernen Schweißverfahren dient.
Das Schweißen ist eine Fügetechnik, also eine Methode, um zwei metallische Werkstücke untrennbar miteinander zu verbinden. Bereits die Sumerer und die alten Ägypter fügten nachweislich Bauteile unterschiedlicher metallischer Materialien unter Hitze oder Feuer zusammen.
 
Schauen wir uns ein wenig genauer an, wann das metallische Werkstück zum „Schwitzen“ gebracht wird, mit welchen Schweißverfahren in der Betriebshalle von Metall Ritten gearbeitet wird und was es mit der Norm EN1090 auf sich hat.

Die Metall Ritten Betriebshalle – Hier geht’s zur Sache!

In der Betriebshalle, da dürfen ordentlich die Funken fliegen. Hier wird auch der Großteil der Schweißarbeiten vorgenommen, denn auf der Baustelle ist es vor allem aufgrund der Witterung (Wind und Nässe) schwierig und oft sehr zeitintensiv.
Je nach Aufbau und Material des zu verarbeitenden Teiles und nach einem Blick auf die Anforderungen und den gesamten Bearbeitungsprozess, wird von Fall zu Fall entschieden, ob es möglich ist, zu schweißen, oder ob alternative Fügetechniken sinnvoller sind. Gerade für die logistische Handhabung ist das Vernieten, Kleben oder Verschrauben manchmal einfacher als ein Schweißverfahren.
Werkteile aus Stahl, Edelstahl, Aluminium, Messing und Bronze eignen sich in der Regel gut, um unter Hitze miteinander verbunden zu werden. Ans Werk darf, wer die eigens für diese Technik vorgesehene Schweißprüfung abgelegt hat. Bei Metall Ritten verfügen alle MitarbeiterInnen, die hauptsächlich in der Werkstatt arbeiten, über das Zertifikat, welches alle drei Jahre erneut abgelegt und innerhalb dieser Zeit halbjährlich von Werkstattleiter Patrick Rungger überprüft werden muss. Immer in Übung bleiben, heißt die Devise!
Selbstverständlich darf die geeignete Schutzausrüstung niemals fehlen: feuerfeste Kleidung, Lederschuhe und natürlich der fast schon futuristisch anmutende Schweißhelm, der Gesicht und Augen vor Verblendungen, Verblitzungen, vor Hitze und vor Schweißspritzern schützt.

1, 2 oder 3? MIG, MAG oder WIG?

Alles klar, oder? Was wie die Namen der drei Neffen von Donald Duck klingt, sind jedoch die drei grundlegenden Techniken des Lichtbogenschweißens, die bei Metall Ritten im Fassadenbau und bei kleineren Schlosserarbeiten zum Einsatz kommen.
Das MAG-Verfahren, also das Metallschweißen mit aktiven Gasen, und das MIG-Verfahren, Metallschweißen mit inerten Gasen, werden in erster Linie im Fassadenbau oder bei der Verbindung großer, statisch tragender Elemente verwendet. Der Unterschied zwischen den beiden Techniken liegt im verwendeten Gas, welches den Lichtbogen im Schweiß-Vorgang umgibt und somit das Schmelzbad vor dem Eindringen von Sauerstoff schützt. Als Inertgas verwendet Metall Ritten das Edelgas Argon – bei MIG zu 100 %, bei MAG kommt ein Gemisch von Argon mit CO2 (Kohlenstoffdioxid) zur Anwendung. Im Gegensatz zur reinen Verwendung von Argon, nimmt das Schutzgas durch die Zugabe des Aktivgases CO2 direkten Einfluss auf das Schmelzbad selbst.
Das MAG-Verfahren eignet sich gut bei Verbindungen von legiertem oder unlegiertem Stahl. Das MIG-Verfahren wird gerne beim Schweißen von Aluminium und Edelmetallen verwendet. Nachteil beider Techniken ist die relativ große und gut sichtbare Schweißnaht, die gegebenenfalls glatt geschliffen, sandgestrahlt, pulverbeschichtet oder lackiert werden muss.
Sollen saubere und ästhetische Nähte entstehen, die keine Nachbearbeitung erfordern, dann kommt das WIG-Verfahren zur Anwendung. Bei dieser Technik wird der Lichtbogen zwischen einer nicht abschmelzenden Wolfram-Elektrode und dem Werkstück gespannt. Um den Lichtbogen vor dem Eindringen unerwünschter Stoffe zu sichern, wird ebenfalls das Schutzgas Argon verwendet. Ob dem Schmelzbad dann noch ein Zusatz zugefügt wird, kann von Projekt zu Projekt entschieden werden. Die Vorbereitung ist aufwändig und der Schweißprozess langsam. Diese Technik kommt deshalb vor allem bei filigranen Kleinarbeiten, z.B. bei Edelstahlgeländern oder Möbeln zum Einsatz.

Qualität schwarz auf weiß

Des einen Freud, des anderen Leid – Zertifizierungen und Normen gibt es auch bei Metall Ritten so allerhand. Vor allem im Bereich Fassadenbau, ist die DIN-Norm EN 1090 für tragende Bauteile aus Stahl und Aluminium erwähnenswert.
Das EU-weit gültige Zertifikat ist verpflichtend für Betriebe, die tragende Bauteile herstellen. Es weist nicht nur die Qualifikation der MitarbeiterInnen und die erforderlichen technischen Maschinen nach, sondern auch die normgerechte Einhaltung der Qualität, der wesentlichen Produkteigenschaften, der Lagerung und der entsprechenden Verarbeitung der Bauteile. Die Zertifizierung erfordert eine fortlaufende, interne Dokumentation, die sowohl von den geschulten MitarbeiterInnen als auch vom Werkstattleiter vorgenommen wird. In regelmäßigen Audits wird Metall Ritten durch eine externe Zertifizierungsstelle geprüft, damit das Zertifikat verlängert werden kann.
Metall Ritten war einer der ersten Betriebe in Südtirol, der sich für eine Zertifizierung gemäß DIN EN 1090 entschieden hat. Dem Unternehmen bringt es mehr Know-How und Unterstützung in der Prozessoptimierung. Die Qualitätsstandards der werkseigenen Produktion werden gesichert und gestalten sich somit auch für KundInnen transparenter. Bei aller Bürokratie also eine Win-Win-Situation für Metall Ritten und die AuftraggeberInnen.